Die Hafenbahn der Stadt Dorsten sei ein „Fass ohne
Boden“ schreibt die Dorstener Zeitung und notiert, dass Investitionen von ca.
50.000 Euro notwendig seien, um den Betrieb aufrecht zu erhalten. Immerhin seien in
der Vergangenheit schon 450.000 Euro investiert worden.
Bei dem Erhalt eines
Schienenweges handelt es sich wie bei Straßen, Kanälen und Radwegen um
Infrastrukturmaßnahmen, die Geld kosten, um Probleme der Mobilität, der
Freizeitgestaltung und der Wirtschaftsentwicklung in unserer Stadt zu lösen.
Das sind immer „Fässer ohne Boden“. Wir zahlen deshalb Steuern, damit
Bund, Länder und Gemeinden diese Infrastrukturen vorhalten und pflegen. Wir
erleben aber im Großen wie im Kleinen, dass notwendige Maßnahmen aufgeschoben
werden, Brücken zerfallen und Straßen zu Holperwegen werden. Es wäre fatal, wenn
wir nun die Eisenbahn gegen andere Projekte ausspielen und leichtfertig
aufgeben.
Wenn wir Bürger wollen,
- dass eine Gleisbaufirma mit
mehreren Vollarbeitsplätzen in Dorsten bleiben kann,
- dass touristische
Fahrten mit einem historischen Schienenbus, die jährlich hunderte von Mitbürgern
erfreuen, möglich bleiben,
- dass Alternativen für Firmen zum LKW-Verkehr
auch dann noch vorhanden sind, wenn endlich das erkannt wird, was wir alle schon
wissen, nämlich dass viel zu viel Verkehr systematisch auf die Straße verlagert
wird,
- und dass ein möglicher Gleisanschluss für Firmen, die sich in
Dorsten ansiedeln wollen, als Stadortvorteil genutzt werden kann,
dann
muss die Dorstener Hafenbahn erhalten werden.
Wer sich übrigens bei den
Kosten für Investitionen für Verkehrswege auskennt, wird 50.000 Euro nicht für eine
sonderlich hohe Summe halten. Unseren Volksvertretern im Stadtrat wird lediglich
der Mut abverlangt, in die Zukunft zu investieren. Das ist in Wahlreden offenbar
leichter gesagt, als im grauen Alltag getan.
Manfred
Diekenbrock Vorsitzender des Vereins Eisenbahnfreunde OnWheels e. V.
Hinweis: Zum Thema "Hafenbahn Dorsten" gab es am 02.10.2014 eine Veranstatung der Eisenbahnfreunde OnWheels im Alten Rathaus in Dorsten.